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    | Messgeräte-Museum |  
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    | Im Lauf der Zeit habe ich einige Messgeräte angeschafft, die ich auch heute noch
      für Meilensteine der technischen Entwicklung halte. Diese möchte ich hier
      vorstellen. Die Geräte stehen nicht zum Verkauf. |  
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    | Philips/Fluke PM 97 ScopeMeter |  
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    | Im Jahr 1991 kam diese Kombination aus Multimeter und Oszilloskop auf den Markt.
      Die Mikroprozessor-Technologie war schon recht etabliert, und es gab einige
      brauchbare Digital-Oszilloskope, wenn sie auch vergleichsweise teuer waren.
      Fluke baute mit die renommiertesten Digital-Multimeter und hatte viel
      Erfahrung, um ein Messgerät feldtauglich zu machen, nur hatten diese
      Geräte noch keine Signalform-Anzeige; hier konnte Philips sein
      Know-How beisteuern. Kurz, ein derart kompaktes, robustes und qualitativ
      hochwertiges Messgerät hatte es bislang noch nicht gegeben. |  
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    |  Gute Oszilloskope hatten immer schon jede Menge Drehknöpfe und Drucktasten,
      die man für eine Messaufgabe genau passend einstellen musste, was bei
      komplexen Signalen zeitraubend und nicht immer ganz einfach war. Da kam es sehr
      gelegen, dass dieses Gerät durch die AUTO SET-Taste die Möglichkeit bietet, eine
      »vernünftige« Ersteinstellung zu einem Messsignal vorzunehmen,
      die man dann nach Bedarf feinjustieren kann. Die Bedienung eines Oszilloskops
      mit Tipptasten, wie man sie von Taschenrechnern kannte, war zunächst
      allerdings gewöhnungsbedürftig, denn der Umstieg vom direkten Drehen
      eines Drehschalters mit nur einer Funktion hin zum Anwählen eines Parameters
      über Funktionstaste und Menüauswahl mit anschließender
      Einstellung über Up/Down-Tasten fällt gar nicht so leicht. |  
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    |  Aber das PM 97 bietet noch eine weitere komfortable Funktion: Hat man einen
      falschen Bedienschritt gewählt und sich »verfranzt«, kann man
      über die UNDO-Taste direkt den
      vorherigen Zustand wieder herstellen, und das für mehrere Schritte. Bei
      einem Gerät mit derartiger Funktionsvielfalt ist eine solche Möglichkeit
      fast überlebensnotwendig. Die nachfolgende ScopeMeter-Baureihe wies dieses
      Merkmal dann leider nicht mehr auf. Das PM 97 als Flaggschiff der ersten
      ScopeMeter-Generation verfügt zusätzlich über weitere
      Besonderheiten: Man kann zehn Voreinstellungen für Parameter der
      Bedienoberfläche wie Betriebsart Oszilloskop oder Multimeter, Anzeige und
      Formatierung der Messdaten, Zeitbasis-Einstellungen usw. abspeichern und wieder
      abrufen, um häufig wiederkehrende Messaufgaben effizienter zu
      bewerkstelligen. Außerdem gibt es noch einen Signalgenerator, mit dem man
      Verstärker oder Audio-Kabelverbindungen schnell »durchklingeln«
      kann, und einen Bauelemente-Tester. Eine serielle Schnittstelle zur
      Datenübertragung an Drucker oder Computersoftware ist ebenfalls vorhanden. |  
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    | Einige Wermutstropfen gibt es dennoch. Obwohl es als »Multimeter«
      gehandelt wurde, bietet dieses Gerät keine direkte Möglichkeit zur
      Messung von Strömen. Dies ist nur mittels einer Stromzange möglich,
      und auch nur in höheren Strombereichen. Das LC-Display ist im PM 97
      zwar beleuchtet, kann aber in seiner Leuchtstärke nicht mit den heute
      üblichen Anzeigen mithalten. Bei ausreichender Umgebungshelligkeit ist die
      Anzeige jedoch sehr gut ablesbar. |  
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    | Die Stromversorgung erfolgt über ein Netzgerät oder vier Babyzellen
      (Batterien oder Akkus). Mit den heutigen NiMH-Akkus ist die Betriebszeit auch
      wesentlich länger gegenüber den seinerzeit gebräuchlichen
      NiCd-Akkus. Die nach dem Ausschalten gespeicherten Einstellungen und Daten
      werden jedoch nicht mit einer Stützbatterie gesichert, daher ist immer auf
      ausreichende Stromzufuhr durch die Batterien oder Akkus zu achten. |  
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    | Der Prospekt zur ScopeMeter-Reihe
      PM 93/95/97 (PDF-Dokument 5,5 MB) kann hier herunter geladen werden. |  |  |  
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    | AND AD-3527 FFT-Analyzer |  
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    | Die grafische Darstellung von Tonsignal-Spektren hat mich seit jeher fasziniert.
      Sie ist unerlässlich für die Bewertung tontechnischer Geräte wie
      Mikrofon oder Lautsprecher, aber auch für die Bewertung des akustischen
      Verhaltens eines Raumes, für die Beurteilung der Ausgewogenheit einer
      Tonmischung oder für die Beurteilung der Abnutzung einer Maschine. |  
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    | In der vor-digitalen Ära musste man sich für das Vermessen eines
      Frequenzverlaufes (sog. Frequenzgang) mit einem Pegelschreiber behelfen, wie
      denen von Brüel & Kjaer oder Neutrik, auf die ich
      später noch eingehen werde. Für die unmittelbare Darstellung eines
      Tonfrequenzspektrums verwendete man Filterbänke, die möglichst
      schmalbandig ausgelegt waren, und bildete die Ausgangspegel über
      nebeneinander angeordnete Leuchtdiodenketten oder Plasma-Matrixdisplays ab. So
      waren diese Geräte immer relativ voluminös und benötigten viel
      Energie. Es gab sie von Brüel & Kjaer, von
      Nakamichi und einigen weniger bekannten Herstellern. |  
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    | Erst die Beherrschung der Fast Fourier Transformation und damit der
      FFT-Analyse, die es schon seit den 1960er Jahren gab, durch Mikroprozessoren
      machte die Entwicklung kompakter Spektralanalysatoren möglich. AND
      war ein renommierter japanischer Hersteller von solchen Geräten, der im
      Jahr 1990 auch ein portables Gerät anbieten wollte. Es wurde jedoch kein
      eigenes Gerät entwickelt, sondern  der SA-77  von Rion, einem weiteren japanischen Hersteller
      akustischer Messgeräte, übernommen und nur äußerlich
      geringfügig anders gestaltet. |  
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    | Die Qualität eines solchen Messgerätes ist zu beschreiben über
      die Signaldynamik, also den darstellbaren Pegelbereich, über die
      Linienanzahl, also die spektrale Auflösung, und über die
      Echtzeit-Bandbreite, also den unmittelbar darstellbaren Frequenzumfang. Der
      AD-3527 kann bei 72 dB Dynamik maximal 800 Linien mit einer
      Echtzeit-Bandbreite von 1000 Hz darstellen. Das klingt nicht
      spektakulär, ist aber vollkommen ausreichend, wenn man bedenkt, dass das
      LC-Display ohnehin nur 100 Linien abbilden kann. |  
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    | In der Praxis kann man mit dem AD-3527 spektrale Messungen von DC bis
      50 kHz machen, also mit einem geeigneten Mikrofon von Infraschall mit
      wenigen Hz bis Ultraschall jenseits von 20 kHz alles beurteilen, was
      ein Ohr hören bzw. ein Mensch fühlen kann. Man kann vier
      Voreinstellungen für Parameter der Bedienoberfläche abspeichern,
      um häufig verwendete Messaufgaben schnell durchzuführen. Auf
      mehreren Speicherplätzen lassen sich erfasste Diagramme abspeichern.
      Die Bedienung erfolgt über robuste und gut tastbare Folientasten.
      Über eine serielle Schnittstelle sind Fernsteuerung und
      Datenübernahme möglich. |  
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    | In dem Gerät kommen neben den Rechenprozessoren viele Standard-Bauelemente,
      wie Operationsverstärker und Logikbausteine, zum Einsatz. Trotzdem ist es
      sehr kompakt gebaut und vergleichsweise sparsam im Stromverbrauch. Ein
      Batteriesatz benötigt acht Mignonzellen (Batterien oder Akkus), wobei der
      Betrieb mit den heutigen NiMH-Akkus einen enormen Fortschritt in der erzielbaren
      Betriebszeit bedeutet. Der AD-3527 kann aber auch über ein Netzgerät
      betrieben werden. Eine Stützbatterie hält die eingestellten Parameter
      und Datenwerte für mehrere Jahre gesichert. |  
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    |  Das rechts abgebildete Messmikrofon ist ein
      Eigenbau, bestehend aus einem Elektret-Mikrofon Beyer MCE-5  und einem ausgemusterten Sondengehäuse. Dieses Mikrofon hat
      annähernd 1/4"-Durchmesser und kann Tonsignale von unter 1 Hz bis weit
      über 40 kHz mit guter Linearität übertragen. Der Preis
      betrug einen Bruchteil dessen für ein »amtliches« Messmikrofon. |  
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    | Das Datenblatt zum AND AD-3527 FFT-Analyzer
      (PDF-Dokument 1,3 MB) kann hier herunter geladen werden. |  |  |  
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    | Metrix MX 500 Digital-Multimeter |  
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    | Das MX 500 begleitet mich nun schon seit 1978. Bis heute hat dieses
      Multimeter nichts von seiner Genauigkeit eingebüßt. Lediglich das
      LC-Display musste nach ca. 20 Jahren wegen Eintrübung erneuert werden. |  
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    | Multimeter waren bis weit in die 1970er Jahre als »Zappelmaxe«
      bekannt. Diese analogen Messgeräte hatten ein Drehspul-Anzeigeinstrument
      mit vielen Skalen für alle möglichen Strom-, Spannungs- und
      Widerstands-Messbereiche. Sie waren beliebig unpräzise, was die genaue
      Einstellung von elektronischen Schaltungen ziemlich erschwerte. Die Erfindung
      der Digital-Multimeter war da ein echter Segen, obwohl es mit der Genauigkeit
      der ersten Geräte auch nicht weit her war. |  |  |  
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    | Die Displays waren in der Regel 3-1/2-stellig, was bedeutet, dass drei volle
      Stellen und eine führende 1 zur Verfügung stehen, so dass als
      höchster Messwert 1.999 darstellbar ist; danach muss in einen höheren
      Bereich geschaltet werden, womit dann 19.99, 199.9 oder 1999 angezeigt werden.
      Zunächst waren diese Anzeigen als LED-Ziffern mit sieben Segmenten je
      voller Stelle ausgeführt und benötigten daher sehr viel Strom. Die
      LC-Displays (Flüssigkristall-Anzeigen) waren dagegen äußerst
      stromsparend und damit für mobile Einsätze tauglich. Allerdings waren
      LC-Displays meistens nicht sehr groß und aus diesem Grund nicht gut
      ablesbar. |  
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    |  Das MX 500 bot nun erstmals eine wirklich gut ablesbare Anzeige. Der
      Betrieb mit zwei 9 V-Batterien, die eine lange Betriebszeit ermöglichen,
      ist sehr kostengünstig und praktisch. Die Einknopf-Bereichsumschaltung
      macht falsche Bereichswahl und damit falsche Ablesung fast unmöglich. Die
      Widerstandsmessung ist präzise, und die Anordnung
      der Anschlussbuchsen erlaubt in Verbindung mit geeigneten Halteklemmen
      die schnelle Ausmessung unbekannter bedrahteter Bauteile (siehe Abbildung
      rechts), denn Widerstandswerte sind durch Farbringe codiert, und das schnelle
      und zuverlässige Ablesen gerade bei Präzisionswiderständen der
      E96-Reihe kann recht ermüdend sein. |  
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    | Das Datenblatt zum Metrix MX 500
      Digital-Multimeter (PDF-Dokument 2,2 MB) kann hier herunter geladen werden. |  |  |  
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    | Neutrik Audiograph 3300 System |  
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    |  Ein Vorläufer dieses Messsystems war der Audio
      Tracer 3201 von Neutrik (Bild rechts), ein kompaktes kleines
      Pegelmessgerät, das auf Rollen-Thermopapier Frequenzgänge schreiben
      konnte; seine Einsatzmöglichkeiten waren aber recht eingeschränkt.
      Daher wurde das Audiograph 3300 System von der Fachwelt mit Begeisterung
      aufgenommen, weil es eine preisgünstige Alternative zu den erheblich
      teureren Produkten von Brüel & Kjaer darstellte. |  
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    | Das System ist modular aufgebaut. Die einfachste Konstellation besteht aus dem
      Mainframe 3302 und dem Eingangsmodul 3312. Damit können
      bereits einfache Pegelschriebe auf Rollenpapier vorgenommen werden, was aber
      nicht viel Sinn ergibt. Erweitert um das Ausgangsmodul 3322 ist es
      möglich, Frequenzgänge vollautomatisch auf spezielle passend zum
      Tonsignalgenerator logarithmisch skalierte Diagrammkarten zu schreiben.
      So lassen sich Audio-Messungen von Verstärkern, Filterstufen oder
      Übertragungsstrecken im Frequenzbereich zwischen 20 Hz und
      40 kHz vornehmen. |  |  |  
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    | Im Bereich der Akustik sind mit einem Messmikrofon Pegelmessungen von
      Lautsprecheranlagen, Mikrofonen und Raum-Verhaltensweisen oder auch
      Messungen der Nachhallzeit möglich. Die Frequenz des Sinus-Generators kann
      kontinuierlich oder gestuft in 1/3-Oktaven verändert werden. Dazu kann das
      Signal um einen bestimmten Betrag »gewobbelt«, d. h.
      frequenzmoduliert werden, um bei akustischen Messungen stehende Wellen zu
      vermeiden. |  
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    | Zwei spezielle Module erweitern die Einsatzmöglichkeiten zusätzlich.
      Das Tracking Receive Filter 3314 begrenzt als Mitlauffilter das Signal
      des Eingangsmoduls synchron zur jeweiligen Frequenz des Ausgangsmoduls auf einen
      bestimmten Frequenzbereich, um wirklich nur den Pegel des entsprechenden
      Frequenzbandes zu erfassen. Gibt man als Testsignal  z. B. von einer
      Test-CD  ein breitbandiges rosa Rauschen oder ein sog. Multitonsignal vor,
      kann man mit dem Mitlauffilter den Frequenzbereich »abtasten« und so
      beispielsweise die Einstellung eines Equalizers zusammen mit einer
      Lautsprecheranlage prüfen oder harmonische Verzerrungen darstellen. |  
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    | Das Synchronmodul 3360 schließlich bietet die Möglichkeit zum
      verzögerten Start des Pegelschreibers, um zeitversetzte
      Hinterband-Frequenzmessungen am Wiedergabekopf einer Tonbandmaschine oder an
      einem anderen Laufzeitglied (z. B. einem Digital Delay) vorzunehmen.
      Es gab noch weitere zusätzliche Module, die aber für allgemeine
      Audio-Messungen wenig Nutzen gemessen am Preis erbrachten. Zudem wurde mit
      jedem Modul die Breite des gesamten Gerätes unhandlicher. |  
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    |  Die damals noch relativ junge Schweizer Firma Neutrik war als Hersteller
      ein Garant für die Präzision und Langlebigkeit dieses Messgerätes.
      Später wurden alle hier beschriebenen Module bis auf das Mainframe durch
      das Modul Audio Analyzer 3337 (Bild rechts)
      in digitaler Technik ersetzt. Mit diesem waren neben den bereits genannten
      Messungen auch unmittelbar solche von harmonischen Verzerrungen möglich.
      Mit dem Einzug des Personal Computers hat sich jedoch schon bald darauf die
      Audio-Messtechnik vollständig revolutioniert. Eines der ersten und
      renommiertesten Messsysteme war das System One von Audio
      Precision, ein Gerät mit Tongenerator und Eingangsteil, das direkt
      an einen PC anzuschließen war. Die Aufzeichnung und Verarbeitung der
      Pegelmessungen erfolgte damit vollständig digital, und das Ergebnis
      wurde mit einem Drucker ausgedruckt. |  
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    | Mit dem Audiograph erzeugte Pegelschriebe
      werden hier gezeigt. |  
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    | Bildmaterial Audio Tracer 3201/Audio Analyzer 3337: Schalltechnik Süd |  |  |  
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    | General Radio 1933 Sound Level Meter & Analyzer |  
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    | Zugegeben: Dieses Gerät verdient keinen Preis für Schönheit. Aber
      man darf nicht vergessen, dass dieses Schallpegel-Messgerät im Jahr 1973 in
      einer Zeit gebaut wurde, in der Robustheit vor Design ging und in der Kunststoffe
      vorzugsweise zur elektrischen Isolation verwendet wurden. Trotz seiner klobigen
      Bauweise ist das Gerät durchaus praxistauglich gebaut und weist einige
      mechanische und elektronische Besonderheiten auf. |  
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    |  Das Messgerät besteht aus einem Bakelit-Rahmen, an dem alle Bau- und
      Bedienelemente befestigt sind. Vorne und hinten decken zwei U-förmige
      Metallschalen das Innere ab. Links an der vorderen Schale ist ein seinerzeit
      handelsüblicher Gerätegriff angebracht, der die sichere Umklammerung
      mit einer Hand ermöglichen soll. Rechts sind zwei grobmotorisch geeignete
      Drehknöpfe; der obere dient zur Einstellung der Filterung, der untere zur
      Auswahl des Pegelbereichs. Direkt zugeordnet dazu sind die Anzeigen auf der
      Vorderseite: Oben ein Sichtfenster, in dem das eingestellte Filter angezeigt
      wird; »Weighting« steht für Gewichtung mit A-, B- oder
      C-Ohrkurvenfilter oder lineare Messung, andernfalls wird die gewählte
      Oktavfilterfrequenz angezeigt. Darunter ist eine Tastengruppe, deren linker
      Bereich die gewichtete Filterung umschaltet, dann folgt ein Batterietest, die
      Umschaltung des Zeigerverhaltens (träge, flink oder Impuls) und der
      Ein/Aus-Schalter. Unten ist die lineare Pegelanzeige mit 20 dB Umfang,
      dazu eine Übersteuerungsanzeige. Der geltende Pegelbereich wird in den
      Sichtfenstern über den langen Zehnerstrichen angegeben. Die 
      Verstärkungsumschaltung erfolgt derart, dass keine Verfälschung des
      Messergebnisses durch Übersteuerung auftreten kann und dennoch der Abstand
      zum Grundrauschen möglichst groß bleibt. Eine weitere Besonderheit
      ist die Kopplung der Umschaltung an den verwendeten Mikrofontyp hinsichtlich
      des größten damit möglichen Schallpegels. |  
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    | Unten am Gerät ist das Batteriefach für vier Babyzellen. Oben ist
      unter einem Klappdeckel das Messmikrofon,
      das auf einer ausziehbaren Teleskopstange an einem Schwenkkopf befestigt ist.
      Auf diesen wird zuerst der Vorverstärker aufgesteckt, auf den dann die
      Mikrofonkapsel geschraubt wird. Zur Auswahl stehen eine 1“- und eine
      1/2“-Elektret-Kondensatorkapsel; alternativ waren auch keramische Mikrofone
      gleichen Durchmessers erhältlich. Jeder Kapseltyp kann separat kalibriert
      werden, daneben kann noch auf den Betrieb über Eingangsbuchse (anstelle
      des Mikrofonverstärkers) umgeschaltet werden. |  
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    | Zur Messung des Schallpegels ist die Teleskopstange herauszuziehen und das
      Mikrofon anzubringen bzw. hochzuklappen. Vor der Messung sollte man mit einem
      Kalibrator, der auf das Mikrofon aufgesetzt wird, die Kalibrierung des
      Messgeräts prüfen und ggf. justieren. Der Klappdeckel sollte dann
      geschlossen und das Mikrofonteil leicht schräg gestellt werden, dann kann
      die Messung beginnen. Die Messwerte sind von Hand zu notieren, in Verbindung
      mit einer Skizze und Beschreibung der Messbedingungen. Es sind noch keine
      programmgesteuerten Mittelungen (z. B. Dauerschallpegel Leq)
      möglich, wie die heutigen Messnormen sie vorschreiben; hier wird nur der
      momentane Schallpegel gemessen. |  
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    |     Zu beachten ist die richtige Wahl der Mikrofonkapsel: Das 1“-Mikrofon hat ein
      niedrigeres Grundrauschen, aber auch einen eingeschränkten Frequenzbereich
      bis ca. 12 kHz; die größere Membranfläche hat auch
      größeren Einfluss auf das Schallfeld. Das 1/2“-Mikrofon kann Signale
      bis 20 kHz messen, dafür rauscht es bei niedrigen Schallpegeln etwas
      stärker. Außerdem gibt es noch Freifeld- und Diffusfeld-entzerrte
      Typen, aber das würde den Rahmen dieser Beschreibung sprengen. |  
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    | Konstruktiv weist das Gerät einige Besonderheiten auf. Wenn die Abdeckung
      entfernt ist, kann die äußere Leiterplatte herausgeklappt werden, so
      dass das Gerät auch geöffnet betriebsbereit bleibt. Hierbei findet
      eine flexible Leiterfolie Verwendung, was damals noch nicht sehr verbreitet war.
      Im Inneren der Teleskopstange sorgt ein Spiralkabel dafür, dass auch
      oftmaliges Ausziehen und Zusammenschieben sich nicht nachteilig auf die
      Kabelverbindungen auswirkt. Der obere Klappdeckel schützt das eingeschobene
      Mikrofon vor mechanischer Beschädigung. Die Umschaltung von Pegelbereich
      und Filterung erfolgt auch nach 40 Jahren noch sehr zuverlässig und
      störungsfrei. |  
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    |  Kalibratoren kosten bei den bekannten Herstellern von
      Schallpegel-Messgeräten in der Regel ein kleines Vermögen. Ich hatte
      das Glück, mit dem Simpson 890 Sound Level
      Calibrator (Bild rechts) ein qualitativ hochwertiges und preiswertes
      Gerät zu erwerben, das unmittelbar für 1"-Mikrofone geeignet ist.
      Für die Anpassung an kleinere Mikrofonkapseln benötigt man
      Reduzierstücke, die separat zu beschaffen sind. Diese werden bis zur
      gewünschten Größe ineinander und auf den Kalibrator gesteckt,
      und sie dienen neben der Größenanpassung und akustischen Abdichtung
      auch zur Bereitstellung des zur Kalibrierung erforderlichen korrekten
      Luftvolumens. Der Kalibrator gibt einen Schalldruckpegel von 114 dB ab,
      auf den das Messgerät einzustellen ist. |  
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    | Der Katalogauszug zum General Radio 1933
      Sound Level Meter (PDF-Dokument 5,1 MB) kann hier herunter geladen werden. |  |  |  
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